Person scannt mit Smartphone den QR-Code eines Bechers

Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Startschuss für Pilotprojekt "Mehrweg Modell Stadt"

Wird Mehrweg-Geschirr mehr genutzt, wenn die Rückgabe einfacher ist? Das will das Projekt „Mehrweg Modell Stadt“ herausfinden. Mit einem Aktionsmonat geht es jetzt in den Praxistest. In Wiesbaden und Mainz können ab dem 26. Februar Mehrwegsysteme in einer neuen, verbraucherfreundlichen Form ausprobiert werden.

In Wiesbaden gab heute Staatsminister Ingmar Jung gemeinsam mit der Wiesbadener Bürgermeisterin Christiane Hinninger in einer Filiale der Bäckerei Dries den Startschuss für die Aktion. „Es ist an der Zeit, dass wir Abfälle vermeiden und so unsere Umwelt schützen. Die Initiative hat die notwendigen Logistikprozesse optimiert – das ist gut für die Wirtschaft und gut für die Verbraucher!“ erklärte Landwirtschafts- und Umweltminister Ingmar Jung.

In Mainz startete im Backhaus Schröer die rheinland-pfälzische Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder gemeinsam mit der Mainzer Umweltdezernentin Janina Steinkrüger die Aktion. „Wir müssen noch stärker Wegwerfprodukte reduzieren, die klimaschädlich sind und eine große Ressourcenverschwendung bedeuten. Eine echte Kreislaufwirtschaft spart Geld und ist eine wichtige Investition in die Zukunft“, erklärte die rheinland-pfälzische Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder.

Erster Testlauf erfolgreich

In der Praxis konnte am 9. Dezember 2023 die von der Initiative Reusable To-Go geschaffene Rückgabeinfrastruktur beim Adventsfest in der Nerostraße in Wiesbaden erfolgreich getestet werden. In 1.500 wiederverwendbaren Bechern wurden Kalt- und Heißgetränke angeboten, die in Rückgabesäulen oder Rückgabeboxen an verschiedenen Stellen unabhängig von der Ausgabestelle zurückgegeben werden konnten.

Aktionsmonat: Rücknahmesystem auf das Stadtgebiet Wiesbaden und Mainz ausweiten

Jetzt wird die Pilotphase zwischen dem 26. Februar und dem 22. März 2024 auf das Stadtgebiet in Wiesbaden und Mainz ausgedehnt. Im Rahmen des Aktionsmonats werden Mehrwegbecher unterschiedlicher Systemanbieter dort von teilnehmenden Betrieben in Umlauf gebracht und von diesen oder über Rückgabesäulen zurückgenommen. Hierfür sollen insgesamt 40 Rückgabesäulen der Firma Kooky im Stadtgebiet Wiesbaden und Mainz aufgestellt werden. Der Testlauf wird durchgeführt, um weitere Erkenntnisse über das Verhalten der Endverbraucherinnen und Endverbraucher zu gewinnen und den Nutzen der Rückgabeinfrastruktur zu prüfen. Zudem bietet der Aktionsmonat die Chance, für das Thema Mehrweg insgesamt zu werben.

Teilnehmende Betriebe am Aktionsmonat

11 Betriebe mit insgesamt 85 Ausgabestellen in Wiesbaden und Mainz nehmen an dem Aktionsmonat teil. Weitere Informationen und eine detaillierte Auflistung aller teilnehmenden Betriebe kann unter Mehrweg Modell StadtÖffnet sich in einem neuen Fenster eingesehen werden.

Hintergrund

Am 1. Juli 2023 startete die Initiative Reusable To-Go das Vorhaben des Pilotprojekts „Mehrweg Modell Stadt“ in den Städten Wiesbaden und Mainz mit dem Ziel, eine niedrigschwellige und möglichst flächendeckende Rücknahmestruktur mit Hilfe von Rückgabesäulen im öffentlichen Raum und Rückgabeboxen in den ausgebenden Betrieben zu etablieren. Denn nur allein das Angebot von Mehrwegverpackungen erweist sich bisher als nicht ausreichend, da es letztendlich auch von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen werden muss. Da die Akzeptanz von Mehrwegsystemen entscheidend davon abhängt, ob diese hinlänglich kundenfreundlich ausgestaltet sind, hat sich die Initiative Reusable To-Go zum Ziel gesetzt, die derzeit unkomfortable Rückgabesituation entscheidend zu verbessern, um die Bürgerinnen und Bürger dadurch zur Nutzung von Mehrwegalternativen zu motivieren.  Das rheinland-pfälzische Klimaschutzministerium unterstützt seit 2018 Maßnahmen, um die Nutzung der Mehrweg-Einzellösungen einfacher zu gestalten.

Politisch unterstützt wird dieses Vorhaben vom Landwirtschafts- und Umweltministerium Hessen, dem Klimaschutzministerium Rheinland-Pfalz sowie den Städten Wiesbaden und Mainz. Die wissenschaftliche Begleitung des Projektes erfolgt durch die Technische Hochschule Mittelhessen und den Umwelt-Campus-Birkenfeld. 

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