Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat in einer Feierstunde im Wiesbadener Schloss Biebrich das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Prof. Dr. Heinz Hänel aus Oberursel, Siegbert Ortmann aus Lauterbach und Claus-Friedrich Wisser aus Frankfurt am Main überreicht. „Heute ehren wir echte Vorbilder auf ihren Gebieten. Ich bin sehr froh, dass es in Hessen so viele Menschen gibt, die sich mit Tatendrang und viel Energie für unser aller Gemeinwohl einsetzen. Prof. Dr. Heinz Hänel, Siegbert Ortmann und Claus-Friedrich Wisser engagieren sich in ganz unterschiedlichen Bereichen und doch leisten sie alle einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Für ihre herausragenden Leistungen habe ich ihnen heute gerne das Verdienstkreuz 1. Klasse überreicht“, erklärte der Hessische Ministerpräsident.
Prof. Dr. Heinz Hänel
Prof. Dr. Heinz Hänel aus Oberursel hat maßgeblich dazu beigetragen, dass es ein Medikament gegen die Schlafkrankheit gibt, die vor allem in afrikanischen Ländern existiert. Dadurch kann eine Infektion, die durch einen Stich der Tsetsefliege ausgelöst wird, schnell und unkompliziert behandelt werden. „Es ist Prof. Dr. Hänel zu verdanken, dass wir heute sagen können: Wir können die Schlafkrankheit schnell und einfach behandeln. Seine bahnbrechenden Forschungsergebnisse retten jeden Tag Menschen das Leben. Ich bin außerordentlich stolz darauf, dass es Wissenschaftler wie ihn in unserem Land gibt, deren Erkenntnisse dazu beitragen, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Es ist mir eine große Freude ihm das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland auszuhändigen“, erklärte Bouffier.
Siegbert Ortmann
Der 81-jährige Rechtsanwalt Siegbert Ortmann aus Lauterbach wird für sein umfangreiches Engagement im Bereich der Vertriebenenarbeit und der Völkerverständigung ausgezeichnet. „Siegbert Ortmann setzt sich seit vielen Jahren für Heimatvertriebene und Spätaussiedler ein und leistet einen großen Beitrag, um das friedliche Miteinander zu fördern. Sein Wirken im Sinne der Völkerverständigung und der kontinuierlichen Stärkung der Kontakte zu unseren östlichen Nachbarn ist wahrlich beispielhaft“, sagte der Ministerpräsident. So sei etwa die Einführung des offiziellen „Hessischen Gedenktages für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation“ durch die Hessische Landesregierung im Jahr 2014 dem unermüdlichen Einsatz von Siegbert Ortmann zuzuschreiben. „Bereits im Jahr 2003 wurde Ortmann das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Seither hat er sich weiterhin in vielfältiger Weise ehrenamtlich für das Gemeinwohl engagiert. Ich freue mich sehr, ihm dafür heute die nächsthöhere Stufe des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland auszuhändigen.“
Claus-Friedrich Wisser
Der 79-jährige Frankfurter Claus Friedrich Wisser wird für sein jahrzehntelanges Engagement in den Bereichen Bildung, Kunst und Kultur mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. „Was Claus Friedrich Wisser an ehrenamtlichem Engagement leistet, ist bemerkenswert. In verschiedenen Bereichen wirkt er mit viel Herzblut und hat immer ein offenes Ohr für Planungen und Projekte, die dem Wohl der Bürgerinnen und Bürger dienen. Er ist stets bereit, nicht nur mit Rat und Tat zu helfen, sondern auch mit finanziellen Maßnahmen zu unterstützen. Sein facettenreiches Wirken wird heute mit der Aushändigung des Verdienstkreuzes 1. Klasse gewürdigt“, betonte Bouffier. Claus Friedrich Wisser ist Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender des 1970 ins Leben gerufenen Vereins „Hilfe für ältere Bürger e.V.“ in Neu-Isenburg. Darüber hinaus hat er das heute weit über die Grenzen Hessens hinaus bekannte Rheingau Musik Festival mit aus der Taufe gehoben und engagiert sich außerordentlich bei der zukunftsorientierten Weiterentwicklung der Johann Wolfgang Goethe-Universität, an der er selbst einst studierte. Des Weiteren unterstützt Wisser im kulturellen Bereich tatkräftig auch weitere Einrichtungen und Museen in Frankfurt wie das Städelsche Kunstinstitut und das Caricatura Museum für Komische Kunst. Zudem ist er Mitglied in der Bürgerstiftung „Neue Oper Frankfurt i.G.“ und Stiftungsvorstand der von der Wisag und Eigentümerfamilie im Jahr 2015 gegründeten Stiftung „Die Kinderhilfe der Wisag“, die Kinder und Enkelkinder von Beschäftigten unterstützt und ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Leistungen in Schule und Ausbildung zu verbessern.
Bundesverdienstkreuz
Der damalige Bundespräsident Theodor Heuss stiftete im Jahr 1951 den Verdienstorden der Bunderepublik Deutschland. Er wird für besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland sowie für Leistungen im politischen, wirtschaftlichen, sozialen und geistigen Bereich verliehen. Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird in acht Stufen verliehen. Im Folgenden sind sie nach Höhe der Stufen geordnet, beginnend mit der niedrigsten: Verdienstmedaille, Verdienstkreuz am Bande (umgangssprachlich: „Bundesverdienstkreuz“), Verdienstkreuz 1. Klasse, Großes Verdienstkreuz, Großes Verdienstkreuz mit Stern, Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband, Großkreuz sowie Sonderstufe des Großkreuzes.