Der erste Bauabschnitt, offiziell der „Planfeststellungsabschnitt Süd 1“ (PfA Süd 1), umfasst den Bereich von Kelsterbach über den Flughafen Frankfurt und den Bahnhof Frankfurt-Stadion nach Neu-Isenburg Bahnhof sowie Dreieich-Buchschlag. Die Abschnittsarbeiten haben plangemäß im April 2022 begonnen, seit September sind die Arbeiten für den Bau des Kreuzungsbauwerks in Neu-Isenburg und der Stabbogenbrücke am Bahnhof Frankfurt-Stadion in vollem Gange.
„Mit dem Zuwendungsbescheid kommen wir der Realisierung der Regionaltangente West einen weiteren entscheidenden Schritt näher. Und das ist gut und wichtig. Denn seit Verbundgründung sind die Fahrgastzahlen deutlich gestiegen und mit ihnen der Bedarf an mehr und neuen Verbindungen auf der Schiene“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Die Regionaltangente West schafft attraktive Verbindungen zwischen dem Hochtaunus- und dem Main-Taunus-Kreis, Frankfurt Höchst, dem Frankfurter Flughafen und dem Kreis Offenbach. Unser Ziel ist es, noch mehr Menschen mit unseren Fahrtangeboten anzusprechen und so gemeinsam die dringend notwendige Mobilitätswende zu erreichen.“
Finanzierung des Projektes
Der Bund fördert 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten aus Mitteln des Gemeindefinanzierungsgesetzes (GVFG), diesen Fördersatz stockt das Land Hessen mit weiteren 20 Prozent zu einem Gesamtfördersatz von 95 Prozent auf. Der Bund gewährt darüber hinaus eine Planungskostenpauschale von knapp 14 Mio. Euro. Die Fördersumme des Landes Hessen beträgt damit rund 37 Mio. Euro. Staatssekretär Deutschendorf betonte im Hinblick auf die Höhe der eingesetzten Mittel: „Wegen der herausragenden Bedeutung der RTW für die Schieneninfrastruktur des Rhein-Main-Gebietes stellt das Land Hessen eine besonders hohe Komplementärfinanzierung bereit und entlastet hierdurch die kommunalen Gesellschafterinnen und Gesellschafter. Die von Bund und Land in das Projekt investierten Fördermittel sind sehr gut angelegtes Geld für ein Verkehrssystem der Zukunft.“
„Wir warten schon lange auf die Umsetzung der Regionaltangente West, sie erschließt und verknüpft Stadt und Region durch die Verbindung von bereits bestehender Infrastruktur mit Neubauabschnitten. Für die Fahrgäste werden damit einige der größten Arbeitsplatzstandorte und bedeutsame Ziele auf kürzeren Wegen erreichbar. Durch die Umfahrungen „Einfach Ausenrum“ wird zudem das bestehende Frankfurter Schienenverkehrsnetz spürbar entlastet“, so Stadtrat Stefan Majer, Dezernent für Mobilität der Stadt Frankfurt am Main und Aufsichtsratsvorsitzender der RTW GmbH. „Dass die Finanzierung für den ersten Bauabschnitt gesichert ist, stellt nicht nur für die Gesellschafterinnen und Gesellschafter der RTW eine wesentliche Entlastung dar, sondern ist auch ein Garant dafür, dass alle Projektbeteiligten die Umsetzung des seit Jahrzehnten erwarteten Projekts nun schnell voranbringen.“
„Wir stehen hier an der Baustelle für das Kreuzungsbauwerk Neu-Isenburg, welches größtenteils unterirdisch in den nächsten Monaten umgesetzt werden wird“, so Horst Amann, Geschäftsführer RTW Planungsgesellschaft. „Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für das Vertrauen in unser Projekt und insbesondere auch für die hohe finanzielle Unterstützung, um das Projekt von der Vision in die Realität zu bringen. Das, in Verbindung mit dem Vorantreiben der Projektplanungen durch die Gesellschaft, wird zuversichtlich gedacht dazu führen, dass wir unseren Plan - die Gesamtinbetriebnahme der RTW bis 2028 – mit voller Kraft in die Tat umsetzen können.“
Die Regionaltangente West
Die RTW wird als Zweisystem-Stadtbahn Bad Homburg, das Nordwestzentrum Frankfurt und das Gewerbegebiet Praunheim sowie Bad Soden über Eschborn, Frankfurt-Höchst und den Flughafen Frankfurt mit Neu-Isenburg und Dreieich-Buchschlag verbinden. Es sind zwei Linien im 30-Minuten-Takt vorgesehen, die sich im gemeinsam befahrenen Abschnitt zu einem 15-Minuten-Takt überlagern. Hierbei wird der stark ausgelastete Frankfurter Hauptbahnhof umgangen. Die RTW entlastet S-Bahnstrecken an entscheidender Stelle, schafft weitere Kapazitäten und wird den steigenden Pendlerzahlen im Rhein-Main-Gebiet gerecht.
Die RTW GmbH, an der die von der RTW durchfahrenen Städte bzw. Landkreise und der Rhein-Main-Verkehrsverbund beteiligt sind, wurde im November 2008 gegründet. Nach vielen Jahren der Diskussionen bekam das Projekt neuen Schub, als das Land Hessen zum 1. Januar 2015 der RTW GmbH als weiterer Gesellschafter beigetreten ist, um den zielgerichteten Fortschritt der Planung der RTW zu fördern.