Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus informierte heute am Rande des Gigabitgipfels, dass die Dynamik des Glasfaserausbaus in Hessen nach den aktuellen Zahlen des Gigabit-Grundbuchs zum Stand Ende 2023 weiterhin hoch sei. „Unsere Gigabitstrategie und kooperative Zusammenarbeit mit allen Beteiligten zeigt, wir sind mit Blick auf eine flächendeckende Glasfaser- sowie mobilen Datenversorgung bis 2030 klar auf Kurs. Wir sind auf einem guten Weg, haben aber auch noch ein gutes Stück Arbeit vor uns“, so Sinemus.
Hessen konnte bei der gigabitfähigen Versorgung der Haushalte – also einer Bandbreite von 1.000 Megabit pro Sekunde – einen Platz gut machen und belegt mit knapp 73 Prozent aller Haushalte Platz 4 im Flächenländervergleich. „Die Ausbaudynamik ist in Hessen ungebrochen hoch. Im Vergleich zu Ende 2018 hat sich so die Anzahl der gigabitfähigen Haushalte in Hessen von 600.000 auf über 2,2 Mio. in der vergangenen Legislatur nahezu vervierfacht. Diese Bandbreiten reichen aktuell für alle Anwendungen von Homeoffice über Streaming bis Gaming“, stellte Sinemus fest. Darüber hinaus liegt Hessen bei der Gigabitversorgung der Gewerbegebiete unter den Flächenländern auf dem zweiten Platz. Dies sei gerade für die hessischen Unternehmen ein relevanter Faktor zum Erhalt und zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Zudem befinde man sich auch mit Blick auf das zentrale Ziel des flächendeckenden Glasfaserausbaus bis 2030 weiterhin auf Kurs. Mit Stand Ende 2023 verfügen inzwischen mehr als 26 Prozent aller Haushalte über einen echten Glasfaseranschluss (FTTB/H), damit konnte der Anteil der FTTB/H-versorgten Haushalte um 10 Prozentpunkte von Ende 2022 gegenüber Ende 2023 gesteigert werden. Mit Blick auf den weiteren Ausbau plädierte die Hessische Digitalministerin, den Bürgerinnen und Bürger immer wieder den Mehrwert einer Glasfaseranbindung vor Augen zu führen. Neben der deutlich höheren Leistungsfähigkeit gehe mit dem Anschluss meist auch eine Wertsteigerung der jeweiligen Immobilie einher und auch in Sachen Nachhaltigkeit bietet die Glasfasertechnologie den Vorteil, dass sie einen geringeren Stromverbrauch als andere Anschlüsse aufweise.
Unterzeichnung weiterer Einzelvereinbarung mit der Deutschen GigaNetz
Am Rande des Gigabitgipfels hat die Digitalministerin eine weitere Einzelvereinbarung mit der Deutschen GigaNetz geschlossen. Die Deutsche GigaNetz plant, bis Ende des Jahres 2030 mindestens 260.000 Haushalte mit Glasfaser anzubinden. Dazu dienen soll nun auch das zwischen dem Land Hessen und der Deutschen GigaNetz geschlossene Abkommen mit dem Ziel, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger mit dem zukunftsfähigen und leistungsstarken Glasfasernetz zu versorgen. Die Hessische Landesregierung wird sich im Gegenzug für einen praktischen und effektiven Vorrang des eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbaus gegenüber etwaigen Förderverfahren einsetzen. Zudem soll zur Vereinfachung der Planungs- und Genehmigungsverfahren das Breitband-Portal sukzessive weiterentwickelt werden.
Bilanz Zukunftspakt Mobilfunk: Über 4.100 neu errichtete oder modernisierte Mobilfunkstandorte nach gut zwei Jahren
Auch bei der Mobilfunkversorgung seien im Rahmen des Zukunftspakts Mobilfunk für Hessen weitere große Schritte zur Verbesserung der Netzqualität erfolgt. Die Digitalministerin betonte, dass bereits ein halbes Jahr vor Auslaufen des Paktes ein Großteil der gesetzten Ziele frühzeitig erreicht und damit die Netzversorgung in Hessen noch einmal deutlich verbessert wurde. „Über 4.100 neu errichtete oder modernisierte Mobilfunkstandorte nach gut zwei Jahren stehen beispielhaft für eine deutlich verbesserte Mobilfunkversorgung. Im Durchschnitt entspricht dies rund fünf Neuerrichtungen oder Modernisierungen pro Tag“, so die Digitalministerin. Auch bei der Versorgung mit 5G wurde die schnelle Netzverdichtung vorangetrieben. Mehr als 98 Prozent aller Haushalte sind mittlerweile mit 5G versorgt. Das ist ein Anstieg um mehr als 7 Prozentpunkte im Vergleich zum Start des Zukunftspakts Anfang 2022. „Inzwischen sind auch über 91 Prozent der Kreisstraßen sowie über 90 Prozent der Landesstraßen in Hessen mit 5G versorgt“, ergänzte Sinemus. „Um die Suche nach potenziellen Mobilfunkstandorten noch weiter zu beschleunigen und unterstützen, haben wir eine neue Webseite zur Verfügung gestellt, auf der Kommunen und Landkreise aber auch Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen potenziell geeignete Liegenschaften melden können, Standorterfassungstool / Mobilfunk (ingrada.de)Öffnet sich in einem neuen Fenster. So wird effektiv Bürokratie abgebaut und gleichzeitig die Mobilfunkversorgung weiter verbessert“, schloss die Digitalministerin ab. Knapp zwei Wochen nach Vorstellung des neuen Tools seien bereits über 270 potenzielle Standorte über das Portal gemeldet worden.
Zusätzlich wird die neue Mobilfunkakademie weitere Informationen über die verschiedensten Themen des Mobilfunkausbaus in Hessen für Kommunen und Unternehmen liefern. Als weitere Maßnahme zur Beschleunigung des Mobilfunkausbaus gerade im ländlichen Raum wurde im Rahmen des Mobilfunkförderprogramms auf den kommunalen Eigenanteil verzichtet und es erfolgt eine 100-Prozent-Förderung seitens des Landes.
Der Gigabitgipfel ist die wichtigste Plattform für den Ausbau und die Weiterentwicklung der digitalen Infrastruktur in Hessen, bei dem Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Bund, Kommunen und Verbänden über den Ausbau und die Weiterentwicklung der digitalen Infrastruktur in Hessen diskutierten und fand in diesem Jahr mit einer der höchsten Teilnehmerzahlen statt.